Odenwald Geschichten (801- 850) vom 15. Mai 2003 bis 30. Mai 2003

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801

Korruptionsprozess: Türkischer Dolmetscher erlitt einen Herzinfarkt
"Der Prozess um zahlreiche Korruptionsfälle seit 1996 beim städtischen Ausländeramt in Darmstadt kann nicht fortgesetzt werden. Der Grund dafür ist eine ernste Erkrankung eines der beiden Angeklagten.
Ein türkischer Dolmetscher hat am Gründonnerstag, dem 17. April, an seinem dreiundfünfzigsten Geburtstag einen Herzinfarkt erlitten. Deshalb sind bisher vier Verhandlungstage, den vom gestrigen Mittwoch eingeschlossen, ausgefallen...Richter Lothar Happel als amtierender Vorsitzender der Zwölften Strafkammer ist noch voller Hoffnung, dass die am 8. Januar begonnene Hauptverhandlung nicht scheitert und fristgemäß fortgesetzt werden kann...Sein Mandant habe einen mittelschweren Herzinfarkt erlitten, teilte Verteidiger Rüdiger Becker (Darmstadt) auf Anfrage mit. Der körperliche Zustand des Dolmetschers, der im zentralen hessischen Gefängnis-Krankenhaus in Kassel liegt, habe sich stabilisiert...Neben dem Dolmetscher muss sich ein 57 Jahre alter früherer Mitarbeiter der Ausländerbehörde vor Gericht verantworten. Beiden Männern werden 34 Bestechungsfälle im Zusammenhang mit der rechtswidrigen Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen für türkische Staatsbürger zur Last gelegt. Für die Erlangung des Bleiberechts sollen die gut miteinander befreundeten Angeklagten mit Beträgen zwischen 150 und 7000 Euro geschmiert worden sein." Quelle: Echo
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(15.05.2003)
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802

Liane Probst-Simon stänkert auf odinprawda gegen die Erhöhung der Tabaksteuer
"Rauchen für die Rettung die Republik - Was wäre das Land ohne die Raucher?! Nach dem 11. September wurde für den inneren Frieden und einen neuen Fuhrpark für das THW gequalmt, nun für den Mutterschutz und den Mutterschaftsurlaub. Mit der erhöhten Tabaksteuer sollen diese Dinge zumindest finanziert werden. Noch nicht ganz geklärt ist allerdings, wo Raucher noch unbehelligt ihrem steuergeldbringenden Laster frönen dürfen. Am besten wohl in der Nähe der Nutznießer, die sich ja über jeden Raucher freuen müssten. Also in Frauenarztwartezimmern, in Krabbelstuben, Kreißsälen..."
Mit dem gebotenen Zynismus scheint Probst-Simon (Raucherin?) die kleinen Krabbler und die gerade Geborenen als "Nutznießer" des Tabaks oder der Tabaksteuer zu sehen.
Wie erinnerte sich ein durch Rachenkrebs zum Nichtraucher Konvertierter an einen Klinikaufenthalt: Ein Chirurg soll dort den qualmenden Alten den Krebs gewünscht haben, den sie vermutlich ihrem passiv mitrauchenden Kind beschert hatten.
5.19 Punkte
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(15.05.2003)
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803

Chaos Company Crew: "so beschlossen marc und jogi den odenwald zu retten"
Das könnte den Chaoten womöglich gelingen: Ihre Website hält, was sie verspricht. Die "freundlichen odenwälder konzert organisations stinker" haben eine herrlich chaotische und verrückte Website gebastelt.
Ob man den Chaoten eine wirkliche Konzertorganisation anvertrauen möchte, steht auf einem anderen (vernagelten) Brett.
Aus ihrer Ideengeschichte geht hervor, dass sie noch sehr jung sein müssen:
"die idee ein eigene konzis zu organisieren entstand aus der langeweile die immer mehr im odenwald und umgebung einzug hielt"
Kann sich irgendjemand (zwischen 2 und 100) erinnern, dass der Odenwald einmal nicht langweilig war??
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(15.05.2003)
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804

Frage an Probst-Simon: "Haben Sie sich an den im Odenwald grassierenden Kleingeist assimiliert?"
Jeder Besucher, der das (1-2-3) Gästebuch von Liane Probst-Simon auf Odinprawda.de aufruft, erhält als Zugabe unmittelbar darauf ein lästiges Werbe-Popup. Zum Beispiel die funnyworld.net Seite, die eine der berüchtigten 01900-Rufnummern anpreist (3,5 Euro / Minute).
Ansonsten kehrt Probst-Simon in ihrem Gästebuch jedoch mit dem eisernen Besen: Ein Eintrag, der die Odinprawda-Macherin auf "Reklame"-Möglichkeiten bei den odenwald-geschichten hinwies, wurde von ihr "einfach rausgeschmissen", wie sie stolz in einem Kurzkommentar vermerkt ( "Merci für den Tipp - ich hab ihn einfach rausgeschmissen ;o)"
Zum Glück lässt die bekannte Feuilletonistin des Odenwälder Echo aber doch diverse sonstige Werbeeinträge (spam) zu. Vielleicht erklärt sich Lianes entschlossener Rausschmiß aus der gewaltigen Kluft, die zwischen der Attraktivität und Qualität der beiden bescheidenen Odenwälder Online-Magazine besteht. Wir jedenfalls halten Odinprawda weiterhin für eine herausragende Website, für die wir gerne auch weiter Werbung machen.
5.54 Punkte
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(15.05.2003)
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805

Punk und Pogo: Mehrere hundert junge Odenwälder feierten Freitag abend "Sound of GyMi 2003" im EMJu
"Vier Odenwälder Bands – „Independent Fake“, „Asarah“, „Norbert Angel“ und „Öl“ – hatten die jungen Organisatoren für den punk-rockigen Abend verpflichtet...„Independent Fake“ mit Christian Corth, Jonas Protze, Johannes Helm und Jörg Schneider eröffnete das Konzert mit größtenteils selbstgeschriebener Punkmusik..Nach einer Umbaupause folgte dann der Auftritt der Gruppe „Asarah“ (Jens Friggemann, Alex Glausch, Christian Koch, Alex Matwijuck)... Norbert Angel“ mit Jens Engemann, Bastian Greim und Leo Upano gab anschließend Rockmusik zum Besten...Abgerundet wurde das Konzert kurz vor Mitternacht von „Öl“ (Sascha Brandel, Peter Pohlmer, Sebastian Shimner). Routiniert verstand es die 1996 gegründete Formation, die Besucher zu begeistern und den Pogo-Tanz noch einmal richtig in Schwung zu bringen." Quelle: Echo
Wird der Pogo denn nicht von rechten Skinhead getanzt? Ein bißchen Pogo-böse waren denn auch einige, wie das Echo wermütig aus dem EMJu berichtet: "Einziger Wermutstropfen war das Verhalten einiger Jugendlicher, die ihre Getränkeflaschen vor dem Jugendzentrum achtlos stehen oder gar auf der Straße zerschellen ließen, dann aber kein Verständnis für besorgte Autofahrer zeigten."
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(19.05.2003)
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806

Der Würzberger Walter Weidmann und sein Heimatbuch über das vom Krieg zerstörte Eulbach
"Das gut angelegte Straßennetz der Römer, erläutert der Referent, ist den Eulbachern im Dreißigjährigen Krieg schlecht bekommen. Umherziehende Soldateska fand immer wieder dorthin und brannte den etwa 1,7 Kilometer langen Ort nieder. Nur ein einziges Steinhaus habe damals standgehalten, das des Adam Hamann, in dem auch ein Revierjäger, ein so genannter Falconier (Falkner), lebte. Um 1650 war Eulbach zerstört, ausgestorben und hat sich nie mehr richtig erholt. Zwar gründete der damalige Graf Albrecht einen Gutshof in Erbpacht, der aber unrentabel war. Bodenbeschaffenheit und Wildschäden verhinderten auf Dauer eine lohnende Landwirtschaft, und das Gebäude wurde 1843 teilweise abgetragen. Graf Eberhard XV., so Walter Weidmann, habe es dann in den heutigen Zustand versetzt...Walter Weidmann wird am Samstag (31.) ab 14 Uhr interessierte Besucher durch Eulbach führen. Treffpunkt ist am Parkplatz." Quelle: Echo
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(19.05.2003)
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807

Bernhard Voelkelt ( BUND Odenwald) gewinnt MdB Dr. Hermann Scheer (SPD) für Vortrag in Kalifornien
Bernhard Voelkelt über den anstehenden Vortrag des international renommierten Umweltexperten (u.a. Gewinner des Alternativen Nobelpreises):
"In ein paar Tagen ist es soweit, dann ist Hermann Scheer in Sued-Kalifornien. Ich konnte mein College auch fuer seinen Besuch begeistern, obwohl wir seit morgen Ferien haben werden...Ich hoffe Hermann Scheer wird von der Atmosphaere hier begeistert sein und bald wiederkommen wollen. Ausserdem erhoffe ich mir eine bessere Zusammenarbeit mit ihm - auf internationaler Ebene, wie auf der lokalen Odenwaldebene. Insbesondere bei der Etablierung der Windkraft im Odenwald und bei der Loesung der offenen politischen Probleme um das Muemling Kraftwerk (betriebliche Anerkennung und Ausbau zu einem Zentrum fuer erneuerbare Energien)."
Voelkelt, inzwischen Experte für "sustainable energy" bei dem kalifornischen College, wurde in Schnurs Odenwald als Betreiber des Mümling-Kraftwerks mit schildbürgerlichen (Filz-) Streichen traktiert.
5.00 Punkte
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(19.05.2003)
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808

Wirtschaftsstrafkammer rügt "Ermittlungsmängel der Staatsanwaltschaft in einem Untreueverfahren"
"Der Rüffel des Richters (Rainer Buss) am Freitag an der Staatsanwaltschaft wegen ihrer unzulänglichen Anklageschrift gipfelte in der Feststellung: „Wir haben es hier mit einer eklatanten und deshalb erheblich strafmildernd wirkenden Verfahrensverzögerung zu tun.“ Für die Wirtschaftsstrafkammer sei "unerfindlich, weshalb die Staatsanwaltschaft erst 2002 Anklage erhoben hat, sagte Buss. Darin seien wichtige Zeugen nicht aufgeführt, Tatvorwürfe seien nicht konkret genug dargestellt. „Eine einwandfreie, nachvollziehbare Analyse hat nicht stattgefunden.“
Viele "Details waren Anke Hecht als Vertreterin der Anklage nicht bekannt. Die relativ neue Staatsanwältin bekam den mehrere Aktenordner umfassenden Fall von Wirtschaftskriminalität aufs Auge gedrückt, nachdem sich zuvor mehrere Strafverfolger mit dessen Bearbeitung abgewechselt hatten. Schließlich fiel Bernd Kunkelmann die Aufgabe zu, die Anklage zu schreiben. Dass der langjährige Staatsanwalt nicht zum Prozess geschickt worden war, ist seit langem schlechter Brauch bei der vor Überlastung ätzenden Anklagebehörde...Die Angeklagten gaben zu, jeweils 50 000 Mark aus dem Firmenvermögen in die eigene Tasche gesteckt zu haben. In der Anklage war von 1,8 Millionen Mark die Rede." Quelle: Echo
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Staatsanwaltschaft Darmstadt für manche wie ein Saftladen darstellt.
Da werden (aus "politischen" Gründen) Verfahren ohne irgendeinen konkreten Tatvorwurf eingeleitet, da wird jahrelang (pseudo-) "ermittelt", ohne Beschuldigte oder Zeugen auch nur zu vernehmen, da wird intern in einem Verfahren wegen Unterschlagung zunächst die Schuld von (Amts-)Kollegen eingeräumt und doch bestehe angeblich kein öffentliches Interesse an einer gerichtlichen Verhandlung, da werden aberwitzige Anklageschriften fabriziert, die so peinlich sind, dass man wohl nur mühsam jemand findet, der das vor Gericht "vertreten" soll (die Anklageschrift liegt derweil jahrelang auf Halde), da verschwinden monatelang Akten, da wird in einem prekären Prozess die Vernichtung von Beweismitteln angeordnet, da mischt ein Oberstaatsanwalt (und aktiver SPD-Politiker) in einem Verfahrenskomplex mit, bei dem es um das Ansehen seiner eigenen Parteileute geht. Da werden, wie im Mordfall Kaffenberger, Unschuldige monatelang inhaftiert, in anderen Fällen steht die "Unabhängigkeit" der Staatsanwaltschaft etwa vom Merck-Konzern zur Debatte. Und was die Staatsanwaltschaft Darmstadt in den zurückliegenden 12 Monaten hinsichtlich des schweren Brandanschlags auf die Odenwälder Asylantenunterkunft Wiesenmühle "ermittelt" hat, fragt man besser wohl gar nicht.
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(19.05.2003)
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809

B. Voelkelt: "Landrat Schnur sollte die Partei wechseln. Seine Ansichten decken sich nicht
mit denen der Parteispitze in Berlin."
So kommentiert Voelkelt (in Kalifornien lebend, dem BUND Odenwald verbunden) einen offenen Brief von Dr. Hermann Scheer (SPD / MdB) an eine Initiative „Eindämmung des Wildwuchses von Windkraftanlagen“ (der CDU-MdBs Wolfgang Frhr. v. Stetten und Georg Brunnhuber).
Was Scheer seinen Kollegen schreibt, könnte er auch den Odenwälder Don-
Quichottes ins Stammbuch schreiben:
"Ihre Initiative zur Eindämmung des sogenannten Wildwuchses von Windkraftanlagen halte ich für untragbar. Sie ist schlecht begründet und entstellt sogar die Absichten, die den Bundestag 1996 dazu bewogen hatten, die Diskriminierung Erneuerbarer Energien in § 35 Baugesetzbuch aufzuheben.
Zur Erinnerung: § 35 privilegierte im Außenbereich stets u.a. Anlagen zur Elektrizitätserzeugung. Später kam die Privilegierung von Atomkraftwerken hinzu. Das Bundesverwaltungsgericht hat 1993 überraschend entschieden, dass Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nicht privilegiert seien, weil der Gesetzgeber sie nicht ebenso wie Atomkraftwerke explizit aufführte.
Daraus ergab sich die zwingende Notwendigkeit, die absurde Konstruktion gesetzgeberisch zu heilen, wonach fossile und atomare Stromerzeugungsanlagen privilegiert sind, aber ausgerechnet Anlagen zur emissionsfreien Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nicht. Keineswegs hat der Bundestag seinerzeit die Diskriminierung Erneuerbarer Energien nur in dem Sinne aufgehoben, den Sie unterstellen: „Gedacht war an Windkraftanlagen in windreiche Gegenden wie in Norddeutschland...“ Gedacht ist tatsächlich an Windkraftanlagen in allen windgünstigen Gebieten Deutschlands." Quelle: www.hermann-scheer.de
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(19.05.2003)
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810

Reichelsheim: Israelische Attentatsopfer zu Besuch bei Offensive Junger Christen (OJC)
"Die Polizei fuhr Streife, Beamte in Zivil hielten die Augen offen, ein mitgereister, bewaffneter Sicherheitsoffizier inspizierte den Reisebus vor jedem Tagesausflug. So kompliziert ist es leider immer noch, wenn eine Reisegruppe aus Israel Deutschland einen Besuch abstattet. Gastgeber war die Offensive Junger Christen (OJC), die zehn Tage lang 20 junge Israelis mit einem nicht alltäglichen Schicksal in ihrem Europäischen Jugendzentrum in Reichelsheim beherbergte.
Die Geschichte nahm bei einem Israelbesuch Horst-Klaus Hofmanns, des Gründers der OJC, ihren Anfang. Der Deutsche lernte Ilan Brunner und sein Projekt „Disraelis“ kennen. „Disraelis“ steht für „Disabled Israelis“ und meint ehemalige Militärdienstleistende, die während ihres Dienstes für Israel Opfer eines Angriffs, eines Attentats geworden sind." Quelle: Echo
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(20.05.2003)
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811

Darmstadt-Dieburg: Hinter den Kulissen der Kreis-SPD rumort es
"Die Kandidatur von drei Bewerbern um die Naschfolge des am Tag vor der Landratswahl zurückgetretenen Pfungstädters Harald Polster ergab für die SPD ungewöhnliche Konstellationen: Karl Kärchner aus Reinheim, bei der Landtagswahl gescheitert, machte aus seinen Ambitionen gleich nach Polsters Abgang keinen Hehl...Auch die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann aus Weiterstadt erklärte gegenüber dem ECHO zunächst ihre Bereitschaft...Auf ihr Zugpferd von einst sind die Landkreis-Genossen nicht mehr gut zu sprechen: „Besser, er taucht erst gar nicht mehr auf“, soll es am Wochenende bei Treffen in Alsfeld über den Mann geheißen haben, der den Unterbezirk über 14 Jahre lang geführt hat." Quelle: Echo
5.00 Punkte
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(20.05.2003)
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812

Kreis Bergstraße: Landrat weder Vollstrecker noch Regionalfürst
"Als „Vollstrecker des Kreistags“ beschrieb Frank Sürmann (FDP) die neue Rolle von Matthias Wilkes (CDU) als künftiger Landrat. Für die Menschen auf dem Lande bringe der Landrat auch den Glanz eines Regionalfürsten in Feste und Vereinsjubiläen, wo er Ehrenbriefe und Gratulationen überbringe, sagte Jochen Ruoff (Grüne). In beiden Rollen erkannte sich der Christdemokrat aber nicht hundertprozentig wieder. Der Vollstrecker sei zu hart, der Regionalfürst zu monarchistisch. „Ich will dazwischen in der Mitte durchkommen“, betonte Wilkes." Quelle: Echo
5.00 Punkte
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(20.05.2003)
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813

Hauskrach in der Odenwälder FDP: Der Kreisvorsitzende Thorsten Steinle entschuldigt sich für FDP
...bzw. deren Erscheinungsbild:
"ich möchte mich an dieser Stelle mal für meine Partei entschuldigen, denn wie wir Alle wissen, gehen in Deutschland langsam aber sicher die Lichter aus. Wenn man bedenkt, daß Deutschland einen Steuerausfall in den nächsten Jahren von 126.000.000.000 Euro zu erwarten hat, hätte ich erwartet, daß wenigstens meine Partei mal klare Konzepte auf den Tisch legt und sagt, wie sie Deutschland wieder aus der Talsohle herausführen will, doch leider Fehlanzeige. In meinen Augen zählt das Argument, daß die Presse einer kleinen Partei wie der FDP keine Beachtung schenkt, in diesem Fall nicht, denn gerade heute war in der Zeitung ein Artikel über G. Westerwelle zu lesen. Da ging es aber nicht darum, daß wir gute Konzepte für die derzeitige Misere haben, sondern -man höre und staune- daß er jetzt abgenommen hat, Kontaktlinsen trägt etc. ....
Sorry, aber für ein solches Nicht-Agieren kann und muss ich mich hier bei Allen Bürgern entschuldigen, die uns damals sowohl in Hessen als auch bei der Bundestagswahl ihre Stimme gegeben haben, in der Hoffnung, daß es mit der FDP besser wird...Ich kann die derzeitige Bundespolitik nicht ändern, ich kann Ihnen nur versprechen, daß ich Alles in meiner Macht stehende tun werde, damit die FDP Odenwald wieder zu einer wirklichen Alternative zu den anderen Parteien wird."

Gabriele Müller sieht das anders:
"Ich teile nicht die Meinung von Thorsten Steinle. Die FDP hat zu allen wichtigen Themen gute Lösungsansätze. Sie gibt auch entsprechende Presseerklärungen heraus, die aber leider nicht genug veröffentlicht werden...Was ich nicht verstehen kann ist, wie Du – Thorsten Steinle – behaupten kannst, dass die FDP keine klaren Konzepte hat. Mit den Dir vorliegenden Informationen müsstest Du es eigentlich besser wissen. Sicher – vieles kommt in der Öffentlichkeit nicht an, aber deshalb existiert es doch dennoch!"
Quelle: Forum von www.fdp-odenwald.de
Der örtlichen FDP, Steinle und Müller muss man das Kompliment machen, im Gegensatz zu den anderen Parteien ein einigermaßen lebendiges Web-Forum zu besitzen. Thorsten Steinle hat bereits in anderen Punkten eine gewisse Courage gezeigt. Hoffentlich erträgt die FDP einen Kreisvorsitzenden, der auch bei der eigenen Partei kein Blatt vor den Mund nimmt.
5.19 Punkte
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(20.05.2003)
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814

Jusos gegen Schröder: "Weil der bereits eingeschlagene neoliberale Weg nichts mehr mit den
sozialdemokratischen Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, geschweige denn mit unserem Regierungsprogramm zu tun hat", wird die SPD nach Meinung der Odenwälder Jusos "regierungsunfähig".
Weiter erklären Annabel Schmitz (Höchst) und Raoul Giebenhain (Bad König): "Am 22. September 2002 wurde die SPD erwiesenermaßen aufgrund ihres sozialdemokratischen Profils gewählt - keinesfalls deshalb, um nun tief in die Kohlsche Klamottenkiste zu greifen und die alten schwarz-gelben Forderungen zum Abbau des Sozialstaates als notwendige Modernisierungsmaßnahmen in Form der Agenda 2010 zu verkaufen."
"Die Jusos werden deshalb beim außerordentlichen Unterbezirksparteitag der Odenwälder SPD am kommenden Freitag, 23. Mai, für das Mitgliederbegehren (der Partei-Linken gegen die Agenda 2010) werben." Quelle: Main Echo / jusos-odw.de
Das Odenwälder Echo spricht nicht von einem "außerordentlichen Unterbezirksparteitag, sonder von einem
„Diskussionsparteitag“ unter dem Motto „Mut zur Veränderung – Wohin steuert die sozialdemokratische Politik ?“ Stattfinden wird er am Freitag (23.) ab 18 Uhr im Steinbacher Bürgerhaus.
"Als Gesprächspartner stehen Bundestagsabgeordnete Erika Ober, Gernot Grumbach, Bezirksvorsitzender der SPD Hessen-Süd, sowie Michael Reuter als Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Odenwaldkreis zur Verfügung." Quelle: Echo
5.69 Punkte
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(21.05.2003)
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815

Der falsche Oskar? Wer hat seinen Eintrag in Horst Schnurs Gästebuch veranlasst und formuliert?
(Eine Klärung der etwas unklaren Umstände des Gästebucheintrags erfolgt in einem weiteren Listeneintrag: Das Kontaktbüro von Lafontaine und Klimmt klärt auf.)
Ende April trat Oskar Lafontaine bei einer DGB-Veranstaltung in Michelstadt auf. Sabine Richter (Echo) schrieb damals: "Führende Sozialdemokraten des Odenwaldkreises sucht man an diesem Sonntagnachmittag allerdings vergeblich."
Dabei hatte einige Wochen zuvor Oskar Lafontaine Wahlwerbung für Schnur gemacht. Sollte Schnur also tatsächlich Oskar bei dessen Besuch in Michelstadt gemieden haben?
Die in Oskars Eintrag angegebene eMail-Adresse groeber@lds.uni-sb.de
schien jemand anderem zu gehören. Auf der Internet-Adresse www.cpi-ipr.com/cpi-ipr/de/adr/ ist sie zugeordnet Herrn Hans LEY (CDU)
Präsident des Landtags des Saarlandes
Franz-Josef-Röder-Straße 7
D - 66119 SAARBRÜCKEN.
Hans Ley (CDU) wird aber schwerlich Wahlwerbung für Horst Schnur gemacht haben.
Bei einem weiteren Eintrag könnte man ebenfalls fragen, wer ihn tatsächlich erbeten, veranlasst und formuliert hat - auf jeden Fall für Odenwälder SPD-Wähler geschickt "austariert", nach Oscars "Anti-Schröder" kommt Peters "Pro-Schröder".
Eine Woche nach Lafontaine, am 29. 1. 2003 um 15:16, hat sich anscheinend Verteidigungsminister Dr. Peter Struck bei Horst Schnur eingetragen:
"Lieber Horst, Ich weiß, dass Du als Landrat hervorragende Arbeit machst. Das bestätigen Dir alle, und ich habe es auch aus eigener Erfahrung in deinem Landkreis erlebt. Der Odenwald hat es verdient, das Du weiterhin dieses verantwortungsvolle Amt ausübst. Herzlichst Dein Peter Struck Bundesminister der Verteidigung"
Jetzt weiß man endlich, was der vom Steuerzahler teuer bezahlte, neue Verteidigungsminister zur besten Arbeitszeit (Mittwoch Nachmittag) so arbeitet ;-) Im Internet surfen und dabei zufällig den Odenwald und Horst Schnur (virtuell) besuchen.

Der falsche Oskar? Wer hat seinen Eintrag  in Horst Schnurs Gästebuch veranlasst und formuliert?
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(21.05.2003)
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816

Die Neue Züricher Zeitung über Timo Boll: "In China berühmter als in Hessen"
"Höchst im Odenwald. 9000 Einwohner. Mit einem von ihnen will ein schwäbischer Sportvermarkter Millionen verdienen. Timo Boll, wohnhaft «Himmelleiter Nr. 9», könnte zum idealen «Türöffner» deutscher Grossfirmen in China avancieren. Vorausgesetzt allerdings, der 22-Jährige gewinnt diese Woche an den Tischtennis- Weltmeisterschaften in Paris den Titel. Immerhin führt Boll, nach dreijähriger chinesischer Dominanz, seit dem 2. Januar die Weltrangliste an - vor Chinas Team-Weltmeister Ma Lin...Rückblende: An einem Donnerstag im Februar stellte sich Boll in der deutschen TV-Sendung «Was bin ich?» dem gewieften Rateteam um den früheren Sozialminister Norbert Blüm. Obwohl Boll dort mit Namen vorgestellt und niemandem aus Blüms Team die Augen verbunden wurde, brauchte es sieben quälende Fragen, um den Beruf des Tischtennis-Profis herauszufinden. Das deckt sich mit dem Resultat einer Umfrage einer Sportmarketing-Gesellschaft. Darin rangiert Boll unter den 50 bekanntesten deutschen Sportlern nur auf Platz 49...Trotz allem bringt es Boll per annum aber auf rund 350 000 Euro Gewinn. Was er nicht gering, sondern als guten Verdienst einschätzt. Es fehle ihm an nichts, seine philippinische Lebensgefährtin koche ihm wunderbare asiatische Gerichte, mit ihr, einer Friseurin, fühle er sich daheim auf 75 Quadratmetern überaus wohl. Aber Boll hat auch erfahren: «In China reissen sie mir die Kleider vom Leib. Ohne Polizeischutz geht da gar nichts mehr.» Und in Japan hangelten sich weibliche Jugendliche sogar an der Hotelfassade hoch, um ihr Idol aus Europa endlich in Unterwäsche zu sehen." Quelle: nzz.ch
5.00 Punkte
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(21.05.2003)
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817

Das Kontaktbüro der ehemaligen Ministerpräsidenten des Saarlandes klärt auf
über Lafontaines Eintrag im Gästebuch von Horst Schnur:
Genauer gesagt eine Mitarbeiterin von Oskar Lafontaine und Reinhard Klimmt. Sie hatte bis 1999 für den früheren Landtagspräsidenten Hans Kasper (SPD) im Vorzimmer gearbeitet, nach dem Regierungswechsel in 1999 arbeitete sie bis 2002 für den jetzigen saarländischen Landtagspräsidenten Hans Ley (CDU). Weil dessen (Büro-) Mailadresse inzwischen eine andere sei, habe sie ihre ursprüngliche Adresse groeber@lds.uni-sb.de weiterverwendet.
Seit April 2002 macht sie das Büro für Lafontaine und Klimmt.
Ihren Worten zufolge soll Oscar Lafontaine auf einer Veranstaltung gebeten worden sein, sich in das Gästebuch von Horst Schnur einzutragen. Der habe ihr den Text so diktiert, wie er später erschienen sei.
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(21.05.2003)
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818

Strahlemann-Initiative und Etappenlauf nach Michelstadt: Alle rennen um Ausbildungsplätze
"Auf der dritten Etappe der Aktion „Wir laufen für Ausbildungsplätze“ wurde am Mittwoch die Strecke zwischen Hirschhorn und Michelstadt zurückgelegt, woran sich maßgebliche Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt, der Kreishandwerkerschaft Odenwaldkreis und gelegentlich Politiker beteiligen. Die Zielsetzung der Aktion, so Heinz-Peter Aulbach, Vize-Präsident der IHK Darmstadt, ist die Schaffung von hessenweit 10.000 Ausbildungsplätzen...Am Zielort Michelstadt vor der malerischen Kulisse des historischen Rathauses berichtete Heinz-Peter Aulbach, dass die Vollversammlung der IHK Darmstadt sich die Aufgabe gestellt habe, dass alle 50 Mitglieder persönlich die Firmen anrufen, deren Ausbildungsprogramm nach ihrer Meinung zurzeit unterdurchschnittlich besetzt sei ... Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Judith Lannert (Reichelsheim), die den Odenwald als Direktkandidatin im hessischen Landtag vertritt, sprach der „Strahlemann“-Initiator vor der CDU-Fraktion über das erfolgreich gestartete Projekt zur Lehrstellen-Bereitstellung im Odenwaldkreis. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, Dr. Franz-Josef Jung, und Michael Boddenberg, Generalsekretär der CDU Hessen, interessierten sich sehr für das angelaufene Modell zur Lehrstellensuche..."
Text und Foto von Pressedienst pdh

Strahlemann-Initiative und Etappenlauf nach Michelstadt: Alle rennen um Ausbildungsplätze
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(21.05.2003)
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819

Sensationelles Aus: Tischtennisweltmeister Timo Boll muß frühzeitig nach Hause nach Höchst
"Boll schied am Mittwochabend sensationell in der zweiten Runde der Tischtennis-WM aus. Der Weltranglistenerste unterlag dem 39 Plätze tiefer notierten Qiu Yike mit 2:4 (11:3, 11:7, 7:11, 12:14, 9:11, 10:12) und enttäuschte wie schon in seinem Auftaktspiel auf der ganzen Linie. Dort hatte Boll beim 4:2 gegen den Qualifikanten Jin Ju aus der Dominikanischen Republik bereits unerwartet viel Mühe gehabt.
"Eigentlich hatte ich ihn im Griff", sagte Boll nach der Schlappe gegen Qiu Yike, "aber dann hat er immer besser gespielt. Aber ich hatte ja schon nach der Auslosung gesagt, dass Qiu in Runde zwei ein Hammer ist. Vielleicht fehlt mir im Moment auch die nötige Fitness."
Quelle: spiegel.de
5.00 Punkte
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(21.05.2003)
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820

Showdown in Watzenborn: Odenwald-Kreis contra HTTV
"GIESSEN (zk). Der Verbandstag des Hessischen Tischtennis-Verbandes (HTTV) verspricht Spannung. Wenn sich am Samstag die Delegierten ab 14 Uhr in der Watzenborner Volkshalle treffen, steht ihnen alles andere als eine gewöhnliche Versammlung bevor. Nach den Quärelen der vergangenen Monate hat sich eine Oppositionsgruppe innerhalb der hessischen Vereine gebildet, die teilweise Kandidaten für die Vorstandswahlen stellen will. Zudem bewirbt sich mit dem Alten-Busecker Norbert Englisch ein prominenter Kandidat für das Amt des HTTV-Vorsitzenden...Die Oppositionsgruppe, die sich im südhessischen Raum gebildet hat, dürfte die Kandidatur Englischs unterstützen. Zudem hat sie mit dem Gönnerner Pressesprecher Wieland Speer einen prominenten Kandidaten für den Posten des Öffentlichkeitsarbeiters im Vorstand gefunden...Die Querelen zwischen dem HTTV-Vorstand und dem verbandskritischen Odenwald-Kreis waren zuletzt soweit eskaliert, dass dem Kreis eine eigentlich zugesagte Trainerfortbildung entzogen worden war, so zumindest der Vorwurf des Kreisvorstandes." Quelle: www.giessener-anzeiger.de
5.00 Punkte
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(21.05.2003)
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821

100 Jahre Pirelli & 73 Jahre Gert Silber-Bonz
"Das klassische Bild des kantigen Unternehmers gibt Gert Silber-Bonz nicht ab. Und auch seine Ausbildung war keinesfalls Garant für eine steile Karriere. Dennoch ist der Michelstädter, der dieser Tage 73 wird, der wohl bedeutendste Manager im Odenwaldkreis. Über Jahrzehnte bestimmte er die Geschicke des Reifenherstellers Pirelli in Deutschland, der 1963 die Mehrheit an den Veith Gummiwerken in Sandbach übernahm. Seit 100 Jahren werden in dem Breuberger Stadtteil Reifen gefertigt – Anlass für ein Fest, zu dem die Bevölkerung am Pfingstmontag ins Pirelli-Werk, dem größten industriellen Arbeitgeber im Odenwaldkreis, eingeladen ist. Was der Firmengründer Friedrich Veith 1903 aufgebaut hat, retteten Aktionäre nach dessen frühem Tod im Jahr 1908 über zwei Weltkriege. Tatkräftigster Investor war der Michelstädter Tuchfabrikant Ludwig Arzt.
Tuchmacher hat auch dessen Enkel Gert Silber-Bonz in dem Familienbetrieb gelernt, doch es zog ihn in die Ferne. Berufliche Fortbildung folgte in Südafrika, später kam ein Volontariat bei einer Bank hinzu..." Quelle: Echo
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(22.05.2003)
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822

Odenwälder Grüne distanzieren sich von Schröders Agenda 2010
"In der Alten Post in Brensbach diskutierten am Dienstag die Grünen-Landtagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (Eschborn) und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds im Odenwaldkreis, Horst Raupp (Höchst), über die Agenda 2010. Eingeladen hatte dazu der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Odenwald, wie dieser in einer Pressemitteilung schreibt...Wie Kordula Schulz-Asche sieht Horst Raupp dringenden Handlungsbedarf bei der Vermögenssteuer und der Erbschaftssteuer...Im Odenwaldkreis standen im April 4059 Arbeitslosen 227 offene Stellen gegenüber, dies verdeutliche, dass Arbeitsplätze fehlen und nicht die „Bekämpfung“ der Arbeitslosen angesagt sei. Bei der anschließenden Diskussion kam klar zum Ausdruck, dass die Odenwälder Grünen weitgehend die Positionen von Kordula Schulz-Asche und Horst Raupp unterstützen. Die von Elisabeth Bühler Kowarsch und Horst Kowarsch (beide Beerfelden) vorgelegte kritische Stellungnahme zur Agenda 2010 erhielt die einstimmige Unterstützung. Ulrich Agurks (Michelstadt), der als Delegierter die Kreisgrünen bei der Sonder-Konferenz in Cottbus vertritt, bekam den Arbeitsauftrag, die kritischen Positionen zu vertreten und Veränderungen bei der Agenda 2010 zu erreichen." Quelle: Echo
An der Regierung beteiligt zu sein und gleichzeitig gegen sie zu opponieren: Ein wenig klingt das ja nach "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß"
5.00 Punkte
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(22.05.2003)
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823

Bensheim: Wanderausstellung über des "Teufels Saboteur" Kurt Gerstein
"Viele Namen des Widerstandes gegen das Naziregime sind heute allgemein bekannt und geläufig. Kurt Gerstein gehört nicht unbedingt dazu. Doch mit der Wanderausstellung „Kurt Gerstein – Widerstand in SS-Uniform“, die vor drei Jahren in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin eröffnet wurde und jetzt in der Bensheimer Geschwister-Scholl-Schule zu sehen ist, wird auch diesem Mann die – wenn auch (ver)späte(te) – Rechtfertigung und Rehabilitierung zuteil: Ihm „endlich den ihm gebührenden Platz im Gesamtspektrum des deutschen Widerstandes in der NS-Zeit zu sichern“...Die deutliche Umkehr kam, als Gerstein als Sachverständiger in polnischen Konzentrationslagern vor Ort die „Funktionstüchtigkeit“ vorhandener Gaskammern einschätzen und Vorschläge zur Umrüstung der Kammern von Dieselabgasen auf Zyklon B unterbreiten sollte. Hier erlebte er im Juni 1942 beim Blick in den „Feuerofen des Bösen“ eine Wahrheit, die – auch bei ihm vorhandene – antisemitische Ansätze ausradierte. Bereits auf seiner Rückfahrt gab Gerstein alle seine Erkenntnisse an den Sekretär der Schwedischen Gesandtschaft Göran von Otter weiter..." Quelle: Echo
So ganz stimmt das nicht mit der späten Rechtfertigung und Rehabilitierung, Gerstein hatte schon lange einen (zwiespältigen) Platz im Widerstandsspektrum: Rolf Hochhuth machte ihn zu einer Hauptperson seines berühmten Bühnenstücks "Der Stellvertreter". Der griechische Regisseur Costa-Gavras hat das Drama im Jahr 2002 verfilmt.
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824

Darmstadt: Ex-OB Günther Metzger bebt vor Zorn gegen eine Entscheidung seines Nachfolgers
"Günther Metzger sprach mit vor Zorn bebender Stimme. „Die Stadt will hier ein Hotel bauen. Aber wer ist denn ,die Stadt‘? Das ist die Darmstädter Bevölkerung, das sind die Heiner. Wir werden bei den nächsten Wahlen dieses Thema offensiv vorbringen – den Politikern entgegenhalten, dass sie die Interessen der Heiner nicht vertreten.“ Das war der Höhepunkt einer durchaus nicht kurzen Rede, die der Präsident des Heimatvereins Darmstädter Heiner – und als solcher der Heinerfestpräsident – am Mittwoch auf dem Mercksplatz hielt. Der frühere Oberbürgermeister protestierte dort mit Schaustellern und mit Wolfgang Koehler, dem Chef der „Darmstädter Brauerei“, gegen den Plan, auf der Brache ein Hotel zu errichten." Quelle: Echo
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825

Vier Jahre Haft für Chefredakteur wegen Majestätsbeleidigung
... nein, natürlich nicht für Gerhard Grünewald, Chefredakteur des Odenwälder Echo (Obgleich er einmal der örtlichen SPD vorhielt, sie behandle Meinungen, die von denen ihrer Vorleute abwichen wie eine "Majestätsbeleidigung").
"Pressefreiheit adé: Wegen Beleidigung des marokkanischen Königs ist der Chefredakteur von zwei Satire-Zeitschriften, Ali Lmrabet, zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Repräsentant von "Reporter ohne Grenzen" muss sofort hinter Gitter, ordnete ein Gericht an." Quelle: spiegel.de
Unter gelegentlicher Observation durch Polizei und andere staatliche Stellen stehen auch die "Odenwald Geschichten" - insbesondere den kleinen SPD-Majestäten Schnur und Reuter ist die kritische Berichterstattung ein Dorn im Auge.
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826

Freispruch für den links/rechtsradikalen Wirrkopf Horst Mahler
"Der umstrittene frühere RAF- und heutige NPD-Anwalt Horst Mahler ist von dem Vorwurf freigesprochen worden, die Attentate vom 11. September 2001 gebilligt zu haben. Er hatte die Anschläge, bei denen knapp 3000 Menschen getötet wurden, "rechtens" genannt."
"Es war ein Erschrecken und gleichzeitig auch das Gefühl: Endlich mal! Endlich sind sie mal im Herzen getroffen. Und das wird sie wahrscheinlich auch zum Nachdenken bringen. Und deshalb sage ich, das war eine Aktion, die, so grausam sie ist, rechtens war", so hatte sich Horst Mahler nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in der ARD-Sendung "Panorama" geäußert." Quelle: spiegel.de
Die Odenwälder Jusos hatten die Terroranschläge als "Geschwür der kapitalistischen Krankheit" bezeichnet, das war von Mahlers zynischer Sicht gar nicht weit entfernt. Kein Wunder: Im Antiamerikanismus treffen sich die scheinbar entgegengesetzten Links/Rechts-Extreme - was Mahler personifiziert.
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827

Die ZEIT über den Höchster Weltstar Timo Boll: Der Ballflachhalter
"Möglich, dass Timo Boll in ein paar Tagen Weltmeister ist. Wahrscheinlich, dass er im Turnier in Paris die meisten Spieler besiegen wird. Noch wahrscheinlicher ist, dass dies in Deutschland niemanden interessieren wird, außer den Tischtennisspielern und ein paar Menschen im Odenwald.
Seit Timo Boll sehr gut Tischtennis spielt – und das tut der 22-Jährige schon lange, obwohl viele Spieler erst mit 30 ihre beste Zeit haben –, heißt es in der Tischtennispresse, dass er jetzt bald ein Star werden könne. Jemand, den alle kennen und die meisten mögen, ein Boris Becker oder ein Martin Schmitt. Fernsehdeutschland ist bereit für einen neuen Lieblingssportler. Wenn nur bald ein großer Erfolg kommt...Jetzt sitzt Timo Boll in einem Oma-Café in der Hauptstraße von 64739 Höchst, bestellt sich einen Pfefferminztee, trägt einen Trainingsanzug. Fühlen Sie sich als Star? »Nö. Ich bin halt ein guter Tischtennisspieler. So wie andere gute Bäcker sind, ihren Beruf beherrschen, aber dann ist man ja kein Star.« Wenn Menschen außerhalb von Höchst Timo Boll auf der Straße erkennen, dann redet Boll kurz mit ihnen, und fast immer stellt sich heraus: Diese Menschen gehören zu den 688034 Vereinsspielern in Deutschland. Viel mehr Menschen melden sich in einem Tischtennisverein an als in einem Golf-, Volleyball- oder Skiverein. Weil der Sport aber fast nie im Fernsehen zu sehen ist, heißt er Nischensport...Wenn er allerdings von Peking 2008 spricht, den übernächsten Olympischen Spielen, dann werden seine Sätze lebendiger, dann weiß Boll, ohne nachzurechnen, dass er dann 27 Jahre alt ist, so als habe er sich schon oft überlegt, wie alt er dann sein wird. Peking, das könnte bedeuten: Er steht im Finale, und in diesem Land ist es das wichtigste Ereignis der Spiele überhaupt. Und dann sagt Boll, mit Pathos fast: »In Peking zu gewinnen, das wäre das Größte.« Vielleicht ist das auch deshalb so eine schöne Vorstellung an diesem Nachmittag in einem Café in Höchst im Odenwald, weil das alles in China passieren würde. Danach könnte sich Boll in den Flieger setzen, seine Medaille zu Hause abgeben und erst einmal ein wenig schlafen." Quelle: zeit.de
Leider ist der Artikel (vom 22. 5. 03) schon Schnee von gestern. Boll ist frühzeitig aus dem Turnier in Paris ausgeschieden.
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(22.05.2003)
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828

Wiedergründung der grünen Jugend Odenwaldkreis
"Als Sprecher wurden Caroline Clormann (Brombachtal) und Frank Schellenberger (Erbach) gewählt. Schatzmeister ist Bernd Hitzemann (Höchst). Nina Schönemann (Michelstadt), Lea Schneider (Brombachtal), Sulamith Bereiter (Brombachtal), Carolyn Ludwig (Michelstadt) und Matthias Zeltner (Erbach) gehören als Beisitzer ebenfalls dem Vorstand an. Dies teilte die Jugendorganisation der Partei jetzt mit.
Das nächste Treffen findet am Dienstag (27.) um 17 Uhr in der Geschäftsstelle der Grünen neben dem historischen Rathaus in Michelstadt statt. Thema wird unter anderem die Agenda 2010 sein." Quelle: Echo
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(23.05.2003)
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829

Regierungspräsidium Südhessen größte Einbürgerungsbehörde in der Bundesrepublik
"Das Regierungspräsidium Südhessen hat im vergangenen Jahr genau 12 071 Ausländer eingebürgert. Zu bearbeiten waren 14 989 Anträge. Dies teilte am Donnerstag die Pressestelle der Behörde mit. Die Zahl entspricht bundesweit neun Prozent aller Einbürgerungen. Das Regierungspräsidium Südhessen ist damit nach wie vor die größte Einbürgerungsbehörde in der Bundesrepublik.
Bei den 14 989 Gesuchen handelt es sich um Antragsteller aus 128 Ländern. Dabei sind die Zahlen je nach Staatsangehörigkeit sehr unterschiedlich. So stammen 61 Prozent aller Bewerber aus lediglich sechs Ländern. Diese sind Türkei (3942 Bewerber), Iran (1242), Afghanistan (1211), Marokko (1140), Serbien-Montenegro (1132) und Pakistan (490). Danach kommen die meisten europäischen Antragsteller aus Russland (423), gefolgt von Kroatien (328)." Quelle: Echo
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(23.05.2003)
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830

Wette gewonnen: "Brandstiftung des Asylantenheimes konnte trotz intensiver Ermittlungen
...nicht aufgeklärt werden."
Was die Polizei Erbach (bestens versteckt in der Kriminalitätsstatistik 2002) zum Besten gibt, kann man leider nur noch sarkastisch kommentieren. Vor fast 11 Monaten hieß es "prophetisch" hier in den Odenwald Geschichten: "Wetten, dass die Brandstifter von Reichelsheim nie ermittelt werden"!
Wer glaubt, dies künde von Hellseherei, irrt. Denn wer einmal erlebt hat, wie Polizei und Staatsanwaltschaft im Odenwald bzw. in Südhessen bei politisch brisanten Straftaten "intensiv" ermitteln, weiß das Wort "intensiv" sehr gut zu deuten.
Politisch brisant etwa war der Fall des nahe Dieburg mit einer Pump-Gun erschossenen Peter Kaffenberger, involviert in den Mord war der Sohn eines ranghohen, südhessischen Kommunalpolitikers. Selbst die Berichte des biederen Echo schmückten damals Schlagzeilen wie "Beweismittelvernichtung" und "Strafvereitelung". Politisch brisant waren Ermittlungen gegen (z.T. leitende) Mitarbeiter von Landrat Schnur wegen Verdachts der Unterschlagung und Urkundenunterdrückung. Die "intensiven" Ermittlungen in diesem Fall sind u.a. auf der Website justizskandale.de minutiös dokumentiert. Politisch brisant ist auch ein Ermittlungsverfahren gegen Landrat Schnur - u.a. wegen Verdachts der Nötigung und Verletzung von Dienstgeheimnissen. Auch in diesem Fall bedarf es natürlich keiner Hellseherei, um den Ausgang des Verfahrens vorherzusagen. Denn der "Rechtsstaat", der angeblich auch den Staat selbst bzw. seine Amtsträger unter das gleiche Gesetz wie seine (normalen) Bürger stellt, ist in Wirklichkeit zu 50% ein bloßer Kulissenzauber, Theater, man könnte auch sagen: eine Lüge. Es wird also so getan, als würde ermittelt und als würde dem Rechtsstaat genüge getan, tatsächlich aber steht der Ausgang schon am Anfang fest.
Und der Brandanschlag auf das Asylantenheim? Auch hier besaß das Ermittlungsverfahren politische Brisanz.
Man stelle sich vor, wie "erfreut" die örtliche Regentschaft über folgende (womöglich noch bundesweite) Schlagzeile gewesen wäre: "Fremdenfeindlicher Brandanschlag auf Asylantenheim im Odenwald".
Im "Wohlfühlkreis" wohlgemerkt, in dem dank 50-jähriger SPD-Regentschaft alles zum Besten steht. Im Hinblick auf Fremdenfeindlichkeit vielleicht sogar alles so zum Besten steht wie im verflossenen "antifaschistischen" Musterländle DDR - nach 50-jähriger SED-Regentschaft. Auch dort gab es bekanntlich keine Fremdenfeindlichkeit -weil es im Sozialismus (ebenso wie im Odenwald) so etwas eben nicht gibt und geben kann.
Ist es ein Zufall, dass die Kriminalitätsstatistik 2002 für den Odenwaldkreis fast auf den Tag genau (23. 5.) ein Jahr nach dem Brandanschlag (26. 5.) erscheint? Zweifel sind gestattet: Wenn bei einem vielfachen Mordversuch ein Jahr später kein Täter ermittelt wurde, ist dies ein Skandal, erst recht, wenn schon unmittelbar nach dem Anschlag mit ebenso voreiligen wie aberwitzigen Festlegungen die Tendenz markiert wurde. Mit dem exzellenten "Timing" ersparen sich die famosen "Intensiv-" Ermittler, dass etwa im Käsblatt "Odenwälder Echo" einer der womöglich größten Skandale in der Geschichte des Odenwaldes in einem gesonderten Artikel mit gesonderter Schlagzeile zum Jahresjubiläum erinnert oder gar kommentiert wird.
Der Brandanschlag auf das Asylantenheim (2002) war als vielfacher Mordversuch schwerwiegender als die Attacken auf die Synagoge in Michelstadt während der "Reichskristallnacht" (1938). Und wieder kommen die Täter wohl ungestraft davon und leider muss man fragen, wie "intensiv" denn tatsächlich amtlich ermittelt wurde - wenn man sich schon zu Beginn "Scheuklappen" aufsetzte.
Dass dieser Skandal auch noch in eine polizeiliche "Erfolgsgeschichte" verpackt und schöngeredet wird ("Spitzenposition im positiven Sinne") setzt dem Ganzen - und dem Zynismus - die Krone auf.
Im Polizeibericht heißt es über 2000 und 2001, "dass in diesen beiden Jahren die niedrigsten Straftatenzahlen seit 1994 (4294 Straftaten) erreicht wurden."
Dagegen hieß es über das Spitzenjahr 2001 im Odenwälder Echo: "Aber eine solche Welle der Gewalt, wie sie im ersten Quartal 2001 über ihm zusammenschlug, hatte der Landstrich noch nicht erlebt."
Ungeachtet dieser (rechtsextremistisch motivierten) "noch nicht erlebten" "Welle der Gewalt" heißt es auch heute im Polizeibericht: "Die Ermittlungen brachten auch keine Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat." Ja, wer hätte das auch anders erwartet: Man kann sich doch nach einem Jahr nicht selbst blamieren, wenn man den gleichen Unsinn bereits wenige Tage nach dem Anschlag herausposaunte. Es kann ja tausend Motive geben, dass zwei Leute mitten in der Nacht an verschiedenen Stellen in einem Asylantenheim Feuer legen. Das (politische) Motiv Fremdenfeindlichkeit wäre also nur eines unter tausend (!) denkbaren Motiven. (Wird man eines Tages bei einer Vergewaltigung auch keine Hinweise auf ein sexuelles Motiv finden?)
Aber warum führt die Frankfurter Rundschau diesen Brandanschlag dennoch in ihrer Chronik rechtsextremer Übergriffe auf??
Könnte sich bei so viel (amtlicher) Wahrheit und bei so paradiesischen Zuständen das regionale Tagesblatt nicht einfach "Odenwälder Prawda" nennen?
Und was ist die Moral von dieser Geschichte? Dass im Odenwald über 20 Menschen, darunter Frauen und Kinder (durch einen gezielten, nächtlichen Brandanschlag) ermordet werden könnten, ohne dass die tollen Ermittler nach einem Jahr auch nur einen Tatverdächtigen geschweige denn einen Täter nennen können? Sicher ist nämlich, dass die Ermittlungsvoraussetzungen durch das Überleben der Opfer (und Zeugen) eher besser als schlechter waren.
Mit dieser armseligen Ermittlungsleistung dürften die Odenwälder und Darmstädter Ermittler tatsächlich eine bundesweite Spitzenposition einnehmen: Nur nicht "im positiven Sinne", sondern im blamabelsten und beschämendsten Sinne. Für die verständnisheischende Formulierung "trotz intensiver Ermittlungen" hatten sie anscheinend allen Grund.
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(24.05.2003)
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831

Ingrid Müller-Münch (Frankfurter Rundschau) und ihr Buch "Biedermänner und Brandstifter"
Besprochen wird dieses Buch von Rüdiger Hausmann (Universität Köln):
"Die Kölner Korrespondentin der Frankfurter Rundschau, beschreibt in ihrem Buch „Biedermänner und Brandstifter“ acht Prozesse, in denen rassistische Morde aufgeklärt werden sollten, darunter die Prozesse von Lübeck und Solingen. Sie beschreibt genau, mit welchen zum Teil haarsträubenden Mitteln versucht wird, die politische Dimension zuzuschütten, und wie aus den – männlichen – Tätern „Einzeltäter ohne politischen Hintergrund“ werden...Die Prozeßberichte sollen zeigen, >wie Justiz und Polizei seit Jahren schon mit Straftaten aus dem rechtsradikalen Milieu umgehen: häufig desinteressiert, die Sache herunterspielend, ohne großes Interesse an einer Aufklärung des politischen Hintergrundes. Kurz: der Gewalt, die aus diesem Milieu kommt, auch nicht im geringsten angemessen.<...In den Solinger und Lübecker Prozessen beschreibt die Autorin akribisch das bizarre Verschwinden von Indizien und hanebüchene Beweisführungsversuche. Hinweise hat sie genug gesammelt, leider weigert sie sich, aus den von ihr erwähnten Sachverhalten den notwendigen Schluß zu ziehen: Daß die Justiz keinesfalls auf dem rechten Auge blind ist, sondern daß sie ihr Standbein auf rechtem Terrain hat. Und daß dies kein Versehen ist, wie Müller-Münch nahelegt, wenn sie von „Schlamperei“ sowie „voreiligen Entscheidungen und Verlautbarungen“ redet. Das Buch leidet neben einer plumpen Fassunglosigkeit vor der Monströsität der Täter vor allem am Glauben an Recht und Gesetz, wenn es denn nur richtig angewandt würde." Quelle: Philtrat, www.uni-koeln.de
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(24.05.2003)
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832

Für attac-Odenwald spielen die Opfer von Saddams Diktatur keine oder nur eine nachgeordnete Rolle
statt dessen bzw. ausschließlich die Opfer der alliierten Kriegsführung.
Ohne den Krieg wäre es nicht zu den schrecklichen Opfern in der irakischen Bevölkerung gekommen, aber ebenso sicher hätte die Dikatur von Saddam Hussein fortbestanden - vermutlich jahrelang. Ein glaubhaftes Rezept zum friedlichen Sturz der Tyrannei konnten die Kriegsgegner nicht nennen.
Enttäuschend ist das Schweigen von attac Odenwald dort, wo sie sich leicht auch vor die Opfer des irakischen Dikators stellen konnten: Monate bevor der Krieg Teilen der irakischen Bevölkerung Feuer, Zerstörung, Verletzung und Tod brachte waren Irakis mit Feuer und der Zerstörung ihrer Bleibe konfroniert, mit einem Anschlag auf ihr Leben und ihre Gesundheit: Mitten im Odenwald. Und es gibt eine berechtigte Skepsis, ob die amtlichen Ermittler tatsächlich "intensiv" und nach allen Seiten ermittelten.
Ist es vorstellbar, dass mitten in Erbach auf ein von etwa 25 Deutschen bewohntes Haus ein nächtlicher Brandanschlag verübt wird und die Polizei 12 Monate später kein konkretes Ermittlungsresultat und keine Tatverdächtigen nennen kann?
Haben die erfolglosen Ermittlungen zum Brandanschlag auf die Asylantenunterkunft Wiesenmühle vielleicht ein kleines bißchen damit zu tun, dass dessen Opfer keine wohlbürgerlichen Deutschen waren, sondern "nur" Ausländer, "nur" Asylanten, "nur" Irakis? Dass also nicht nur bei dem Anschlag selbst, sondern auch bei den scheinbar erfolglosen Ermittlungen gewissermaßen eine rassistische Komponente mitschwingen könnte?
Seit bald 12 Monaten ist zu diesem skandalösen Thema von attac Odenwald kein einziges Wort zu vernehmen. Obwohl schon kurz nach dem Anschlag erkennbar wurde, wie in der Sache "ermittelt" bzw. nicht ermittelt werden dürfte. Dabei hätte sich attac gerade in diesem Fall nicht nur vor von Feuer, Zerstörung und Tod bedrohte Irakis stellen können, sonder gleichermaßen auch vor die (geflohenen) Opfer der Dikatatur.
Nicht vor dem Anschlag, aber danach - so dass den Irakis im Odenwald zumindest nicht straflos nach dem Leben getrachtet werden kann.
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(25.05.2003)
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833

Der Sender al-Dschasira gilt als eine Art CNN der arabischen Welt bislang jedenfalls
"Aktenfunde legen nahe, dass hochrangige Mitarbeiter des Senders für den irakischen Geheimdienst gearbeitet haben. Waren sie Agenten Saddams, oder sind sie Opfer gezielter Desinformation?...Trotz eindeutig islamischer Prägung orientiert sich die Redaktion an westlichen Standards der Berichterstattung: frech, zupackend, ohne Angst vor Autoritäten. Mit diesem Image wurde der Sender zum Fixstern der Wahrhaftigkeit für 35 Millionen Zuschauer zwischen Marokko und Oman, respektiert auch von westlichen Medien als eine Art CNN der arabischen Welt. War diese Einschätzung voreilig? In Bagdad jedenfalls sind in der vergangenen Woche weitere Dokumente gefunden worden, die den Verantwortlichen bei al-Dschasira Kopfzerbrechen bereiten dürften. Die Akten, die dem SPIEGEL vorliegen, tragen die Signaturen der Geheimdienstführung, der Abteilung M5 (Korrespondenten), des Residenten in Doha und anderer Abteilungen des Muchabarat. Sie legen den Verdacht nahe, dass nicht Kameraleute, sondern hochrangige Mitarbeiter des Senders als Informanten für Saddams Schergen tätig waren...Al-Dschasira schweigt dazu. Mitte vergangener Woche wurden dem Sender die Vorwürfe mit der Bitte um Stellungnahme vorgelegt. Auf Wunsch von al-Dschasira wurden sogar die Dokumente übersandt. Doch bis Freitagabend erfolgte keine Antwort. "Wir äußern uns nur nach einer rechtlichen Prüfung", wehrt Pressesprecher Dschihad Ballut ab." Quelle: www.spiegel.de

Was die im SPIEGEL-Artikel genannten "westlichen Standards der Berichterstattung" angeht ("frech, zupackend, ohne Angst vor Autoritäten"), lässt im Rückschluß die "Standards" des Odenwälder Echo passend einordnen: Es müssen östliche Standards sein, sehr östliche sogar - was irgendwie auch mit der Langlebigkeit des örtlichen Regimes korrelieren dürfte.
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(25.05.2003)
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834

FDP zeigt mit eigenem Modell neuen Weg für Gemeindefinanzen
"Unser Modell ist einfach, pragmatisch und gerecht, ein Modell der Vernunft“. Mit diesen wenigen Worten umreißt Gabriele Mueller, die FDP-Pressesprecherin, das neue FDP-Modell für eine Gemeindefinanzreform. Die FDP will mit diesem Vorstoß neue Bewegung in die offenbar festgefahrene Diskussion bringen, wie die Finanzen der Städte und Gemeinden auf ein stabileres und verlässlicheres Fundament gestellt werden können.

Kernforderung des FDP-Reformvorschlags, den eine FDP-interne Kommission unter Leitung des FDP-Finanzpolitikers Andreas Pinkwart erarbeitet hat, ist die Abschaffung der Gewerbesteuer. Ersetzt werden soll die Gewerbesteuer durch eine Kommunalsteuer und einen höheren Anteil der Gemeinden an der Umsatzsteuer. Die Kommunalsteuer ist vorgesehen als ein Zuschlagsrecht der Gemeinden auf die Körperschaft- und Einkommensteuer.

"Unser Zwei-Säulen-Modell mit Kommunalsteuer und höherem Umsatzsteueranteil bietet gegenüber allen bislang diskutierten Vorschlägen zwei entscheidende Vorzüge: Erstens ist die Gewerbesteuer als konjunkturabhängige Achterbahnsteuer vom Tisch. Zweitens erhalten die Kommunen eine stabile Einnahmequelle", erklärte in diesem Zusammenhang Thorsten Steinle, der FDP-Kreisvorsitzende. Für die Bürger erhöht sich die Steuerlast durch die Kommunalsteuer nicht, weil der Einkommensteuertarif zuvor um den bisherigen Gemeindeanteil an der Einkommensteuer gesenkt wird (entspricht 17,5% Kommunalsteuerzuschlag). Parallel soll die Körperschaftsteuer für die von der Gewerbesteuer befreiten Kapitalgesellschaften auf 32 Prozent erhöht werden. Mit dem Kommunalsteuerzuschlag von 17,5 Prozent käme man auf eine Gesamtbelastung von 37,6 Prozent.

Nach Auffassung der FDP-Kommission wird dieses Modell dazu führen, dass das Steuersystem einfacher und transparenter wird, dass die Steuereinnahmen der Kommunen gleichmäßiger werden, und dass der Wettbewerb zwischen den Gemeinden erhöht wird: "Die kommunale Selbstverwaltung wird gestärkt, und die Bürger werden genauer hinsehen, was ihre Stadt mit den Steuergeldern macht", erklärt dazu die Odenwälder FDP.

Das FDP-Konzept, das auch detaillierte Vorschläge zur technischen und rechtlichen Umsetzung enthält, fordert für die Gemeinden nicht nur mehr Finanzautonomie, sondern auch mehr Gestaltungsfreiheit auf der Ausgabenseite. Dort sieht die FDP erhebliche Einsparpotenziale. Die Kommunen sollen Ihre Aufgaben und Ausgaben eigenverantwortlicher gestalten können. Entlastungen für die Kommunen werden insbesondere von der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, der Lockerung von Standards und Normen und weiteren Privatisierungsanstrengungen erwartet. Zudem wollen die Liberalen dem Konnexitätsprinzip wieder mehr Geltung verschaffen. „Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen. Politik zu Lasten der Gemeinden darf es künftig nicht mehr geben“. Das FDP-Konzept zur Gemeindefinanzreform ist im Internet unter www.andreas-pinkwart.de abrufbar.
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835

Michelstädter stürzt mit seinem Motorsegler in der Nähe von Rothenberg ab
"Über dem vom Segelfliegerclub Eberbach betriebenen Segelflugplatz bei der Odenwaldgemeinde Rothenberg ist am Samstag kurz nach 18 Uhr ein Motorsegler abgestürzt. Nach dem Aufprall des Flugzeugs auf eine Wiese im Einzugsgebiet des Startgeländes kämpften Retter um das Leben des Piloten, eines Fluglehrers des Vereins, der noch mit einem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik nach Ludwigshafen abtransportiert wurde. Dort erlag der 54 Jahre alte Mann aus Michelstadt aber wenig später seinen schweren Verletzungen. Der Reisemotorsegler wurde beim Aufprall vollständig zerstört." Quelle: Echo
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(26.05.2003)
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836

Gerhard Grünewald (Qualikäsjournalist): Auf schmalem Grat braucht es Zuversicht
Eine Podiumsdiskussion am letzten Freitag in der Aula des Gymnasiums Michelstadt dürfte der vorläufige Höhepunkt in der journalistischen Karriere von Gerhard Grünewald gewesen sein. Führte sie ihn doch als Chefredakteur des Odenwälder Echo an die Seite von Dieter Eckart, Herausgeber der FAZ. Dabei wurden sowohl er als auch Eckart durch eine Frage "in Verlegenheit" gebracht. Doch lassen wit ihn selbst sprechen:
"Denn die Publizisten Dieter Eckart, Gerhard Grünewald und Ruth Reichstein bewiesen trotz ihrer unterschiedlichen Ausgangspositionen weitgehende Einigkeit in ihrer Beurteilung dessen, was Qualitätsjournalismus ist und was aus ihm werden soll...Denn wie sich in der jüngsten Gesprächsstunde 'Ehemalige melden sich zu Wort' zeigte, beugt dies Berührungsängsten vor. Von denen nämlich war nichts zu spüren zwischen den Stimmen vom Fach und jenen der allgemeinen Gesellschaft, jedenfalls soweit diese vertreten waren. Denn wie ein angehender Abiturient selbst kritisch anmerkte, fehlten in der an sich gut gefüllten Aula des Gymnasiums mit wenigen Ausnahmen dessen Schüler. Und was der junge Mann daraus ableitete, war von allen Fragen des Abends am meisten geeignet, den Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ebenso in Verlegenheit zu bringen wie den Leiter der Erbacher Lokalredaktion des Odenwälder Echos und die inzwischen im Elsass tätige freie Journalistin. Wo denn bitteschön die im Thema des Abends gefragte Zukunft des Qualitätsjournalismus liegen solle, wollte der Schüler wissen, wenn sich selbst junge Leute gehobener Bildung ganz offenbar nicht dafür interessierten ? Eckart wie Grünewald verwiesen demgegenüber auf das zunehmende Bewusstsein in den Verlagen, ihre Produkte an die Kunden und hier gerade an die jüngeren heranzutragen, wobei durchaus auch Verständnis für den mangelnden Zugang junger Leute zum Zeitunglesen offenbart wurde."
Bemerkenwert, dass trotz "unterschiedlicher Ausgangsposition" Grünewald und Eckart Einigkeit in Sachen "Qualitätsjournalismus" beweisen und Ehemalige vor beiden keine "Berührungsängste" haben. Was nicht selbstverständlich ist, schließlich ist der Publizist Grünewald ob seiner herausragenden Stellung im deutschen Lokal- und Qualikäsjournalismus eine ehrfurchtgebietende Erscheinung. Schade deswegen, dass "in der an sich gut gefüllten Aula des Gymnasiums mit wenigen Ausnahmen dessen Schüler" fehlten. Wussten die am Ende, was sie auf dem "schmalen Grat" erwarten würde?
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(26.05.2003)
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837

Offener Brief an FAZ-Herausgeber Eckart in Sachen "Odenwälder Echo" bzw. Qualitätsjournalismus
"Sehr geehrter Herr Eckart,
auf meiner Website www.odenwald-geschichten.de hatte ich bereits vor einigen Wochen auf die Podiumsdiskussion hingewiesen, die Sie heute an Ihre (und meine) frühere Schule in Michelstadt zurückführt - und zusammenführt mit dem Redaktionsleiter des Odenwälder Echos. Ich schrieb damals: >Wenn der Chefredakteur des Odenwälder Echo über "Qualitätsjournalismus" spricht, sollte die Michelstädter Kleinkunstbühne Patat ihr kabarettistisches Programm kurz aussetzen und zur Teilnahme an der nebenan stattfindenden Tragikomödie aufrufen.< So sehr ich die FAZ schätze, so kläglich sehe ich das Odenwälder Echo (ehemals OHZ). Tatsächlich empfinde ich es als Farce, wenn Herr Grünewald zum Thema "Qualitätsjournalismus" spricht.
Im letzten Jahr fand in Essen das 10. Forum Lokaljournalismus statt. Prof. Dr. Anton Austermann von der Universität der Künste in Berlin warnte dort vor der Gefahr der Korruption durch zu viel Nähe zwischen Meinungsmachern und Machthabern.
Austermann: "Ich würde meine Freunde so auswählen, dass ich nie über sie schreiben muss." Journalisten, die sich bereits tief im Beziehungsgeflecht mit lokalen Eliten verstrickt haben, riet Austermann zum Redaktionswechsel. Und: "Große Gefahr besteht, wenn man sich am wohlsten fühlt." (Zitiert nach http://www.igmedien.de/publikationen/m/2002/03/22.html).
Ich nehme an, dass sich Herr Grünewald im Odenwald sehr wohl fühlt - zumal der Odenwaldkreis aus Sicht der dort seit über 50 Jahren ohne Unterbrechung regierenden SPD ein "Wohlfühlkreis" ist. In meiner Kritik an ihm und seinem Blatt möchte ich das "Handwerkliche" ausnehmen: Niemand erwartet von Lokaljournalisten Brillanz.
Sprechen möchte ich daher nur von den Essentials, die eine unabhängige, kleine oder große Tageszeitung in einer demokratischen Gesellschaft erfüllen sollte, also von ihrer Informationsfunktion, sowie ihrer Kontroll- und Kritikfunktion.
Bezogen auf das Odenwälder Echo bedeutet ein Sprechen über diese Essentials ein Sprechen über das, worüber das Echo nicht spricht..."
Das vollständige Schreiben, das am 23. 5. 03 via eMail an Dieter Eckart und Gerhard Grünewald versandt wurde, findet sich im Kommentarbereich. Der Link führt zu igmedien.de und einem Bericht über das "Forum Lokaljournalismus"(Machthaber und Meinungsmacher)
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(26.05.2003)
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838

Atemraubend: Exakt 1 Jahr nach Brandanschlag auf Asylantenheim praktiziert Echo "totales Schweigen"
Vor einem Jahr (26. 5. 03) kam es im Odenwald zum schwersten Anschlag auf eine Minorität seit der "Reichskristallnacht" 1938 - und in seinem "jubilierenden" Bericht über die Kriminalitätsstatistik 2002 ("Odenwaldkreis hält seinen erfreulichen Spitzenplatz") verliert Thomas Wöhler exakt 530 Wörter über eine "Sicherheit, die sich sehen lassen kann" aber nicht ein einziges Wort zu einem der schwersten und brisantesten Kriminalfälle in 2002 - der erwartungsgemäß nicht aufgeklärt wurde (weil daran womöglich kein großes Interesse besteht?) Diese Chuzpe, exakt ein Jahr nach dem Anschlag, überrascht selbst den, der das örtliche Käsblatt illusionslos sieht.
Wie hier eine Tageszeitung statt zu informieren und nachzuhaken in Orwell-ähnlicher Manier ein skandalöses Geschehen buchstäblich aus der Welt schafft, ist eigentlich (negativ) preiswürdig. Am 31. 5. 2002 posaunte das Echo titelnd: „Anschlag nicht politisch motiviert“ - obwohl ein Echo-Redakteur in einem privaten Gespräch einräumte, dass er der eigenen Schlagzeile und den polizeilichen "Erkenntnissen" wenig traute.
Mit einer Schlagzeile die Wahrheit auf den Kopf stellen und ein Jahr später die Geschichte völlig totschweigen - haben die Echo-Redakteure sich etwa anhand von Huxleys "Brave New World" ausbilden lassen?

Atemraubend: Exakt 1 Jahr nach Brandanschlag auf Asylantenheim praktiziert Echo
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(27.05.2003)
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839

Echo-Heuchelei pur: "Spurensuche" zur Verfolgung jüdischer Mitbürger und irakischer Asylanten
In der gleichen Echo-Ausgabe, in der fast exakt ein Jahr später der schwerste (Brand-)Anschlag auf eine Minorität im Odenwald seit der "Reichskristallnacht" komplett totgeschwiegen wird (in einem Bericht über die lokale Kriminalität 2002), wird über eine andere "Spurensuche" berichtet: Ein Kooperationsprojekt der Kinder- und Jugendförderung Odenwaldkreis und der Katholische Kirchengemeinde St. Sebastian Michelstadt. Echo-Zitat:
"Traurige Wahrheit: Auch in Michelstadt leisteten viele Gehorsam. Die Reichspogromnacht ging an der Odenwaldgemeinde ebenfalls nicht spurlos vorbei: Unter Verhöhnungen, Schlägen und sonstigen Demütigungen trieben NS-Schergen Michelstädter Juden durch die Stadt, plünderten und zerstörten deren Geschäfte."
Eine andere "traurige Wahrheit" besteht darin, dass das Odenwälder Echo hier und heute sich bereits 1 Jahr später an einen abermaligen Anschlag auf eine Minorität schon nicht mehr erinnern kann oder erinnern will. Und dass gar nicht erst gefragt wird, welche konkreten Resultate denn in diesem Fall die (polizeiliche) "Spurensuche" erbrachte. Tatsächlich keine?
"Weit weg – oder etwa doch nicht?" sagt und fragt das Echo über die Zeit der Judenverfolgung.
Tatsächlich ist für das heuchelnde Blatt schon nach einem Jahr der vermutlich fremdenfeindliche Anschlag auf über 20 irakische Asylanten "weit weg", so weit, dass dies ein Jahr später kein einziges Wort der Erwähnung verdient.
"Traurige Wahrheit: Auch in Michelstadt leisteten viele Gehorsam."
Die noch traurigere "Wahrheit": Auch hier und heute gibt es Journalisten, die Gehorsam leisten und schweigen - gegenüber Vorgaben von oben.
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(27.05.2003)
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840

Judenverfolgung: "Rolle, die möglicherweise ortsansässige Personen oder Firmen etc. spielen"
Eine - nach fast 60 Jahren - etwas ambitioniert klingende Aufgabe stellen sich die Kinder- und Jugendförderung Odenwaldkreis und die Katholische Kirchengemeinde St. Sebastian Michelstadt bzw. deren "Firmlinge":
"Gedacht ist, eine Art Spurensuche durchzuführen, die natürlich stark von der Geschichte des jeweiligen Ortes und dem Interesse der teilnehmenden Gruppe abhängt. Möglich können da sein: Zeitzeugengespräche, Recherche im Archiv, Besuch jüdischer Stätten wie Synagoge oder Friedhof, gemeinsames Kochen typischer Speisen usw. mit dem Ziel, sich mit der jüdischen Kultur vertraut zu machen und das jüdische Leben in der Region, im Ort vor und während des 2. Weltkriegs zu rekonstruieren. Schwerpunkt liegt dabei auf den Geschehnissen zwischen 1933 und 1945 und der Rolle, die möglicherweise ortsansässige Personen oder Firmen etc. spielen. Die Spurensuche soll zeigen, dass Jugendverfolgung nicht nur weit weg stattgefunden hat, sondern auch in der eigenen Region, im eigenen Ort und dass die Verbrechen an den Juden nur derartig organisiert durchgeführt werden konnten, weil viele einzelne Personen in den verschiedensten Arbeits- und Lebensbereichen ihren Teil dazu beigetragen haben...Zum Abschluss sollen die „Fundstücke“ und Erkenntnisse der Öffentlichkeit in Form einer Ausstellung präsentiert werden (mit Eröffnungsveranstaltung). Daneben wollen wir unsere Ergenisse und Erkenntnisse auch im Internet präsentieren." Quelle: www.kath-kirche-michelstadt.de
Da fühlt man sich an Anna Rosmus erinnert, die als Teenager 1979 (und später) Gleiches in Passau tat. Regisseur Michael Verhoeven setzte ihr mit seinem Film "Das schreckliche Mädchen" ein Denkmal.
Anna Rosmus wurde aus ihrer Heimat weggemobbt und emigrierte später in die USA, wo sie sich heute "sicher fühlt".
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(27.05.2003)
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841

Ehrung für Odenwälder "Gerechte unter den Völkern": "Da könnte ja jeder kommen."
"Ein höhnisches >Da könnte ja jeder kommen<" ernteten laut einem Bericht auf www.kath-kirche-michelstadt.de zwei Lehrer des Gymnasiums Michelstadt, die beim damaligen Erbacher Bürgermeister den Vorschlag einbrachten, Heinrich und Marie List (geb. Zink) aus Ernsbach öffentlich zu ehren. Das Ehepaar hatte im Winter 1941/42 den vor der Gestapo Schutz suchenden Ferdinand Strauß, ein Michelstädter jüdischen Glaubens, auf ihrem Hof in Ernsbach versteckt.
[Anm.: Auf der Website www.denkmalpflege-hessen.de findet sich dazu ein interessanter Bezug: "Das Haus Erbacher Str. 12 war der Wohnsitz des weit über Michelstadt hinaus berühmten "Baalschem" Rabbi Sekkel-Löb Wormser (1768-1847), eines bedeutenden Gelehrten und Menschenfreundes, der das Haus nach dem Brand seines Hauses in der Großen Gasse 1826 gekauft und bis zu seinem Tod bewohnt hatte. Später wohnten hier der Ellwarenhändler Ferdinand Strauß und der Konfektionshändler Mayer Strauß."]
Israel verlieh Heinrich und Marie List (auf Anregung von Franz Bürkle) in Yad Vashem die seltene Auszeichnug "Gerechte unter den Völkern". Heinrich List bezahlte seinen für die damaligen Verhältnisse unglaublichen Mut mit dem Leben. Er wurde von der Gestapo in Darmstadt wahrscheinlich gefoltert, im KZ Dachau wurde er vermutlich ermordet. Seine Frau Marie, die den Anstoß zu der mutigen Tat gab, erhielt einige Zeit später eine Urne mit den sterblichen Überresten ihres Mannes. Sie selbst erhielt eine "strenge staatspolizeiliche Warnung". Nur "die derzeitigen Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft" ersparten ihr die "Inschutzhaftnahme" durch die Gestapo. Verraten wurde das Ehepaar von dem Polen Wojciek Klack, der als Zwangsarbeiter auf dem Hof von List gearbeitet hatte und sich wegen Streitigkeiten mit List rächen wollte.
Verantwortlich für den Mord an List (und an Ferdinand Strauß) waren auch Nachbarn und vor allem örtliche Amtsträger, die an der Denunziation und Verfolgung von List beteiligt waren. Die Polizei in Erbach (Gendarmerie-Posten) führte die "Ermittlungen", ansonsten ging die Sache auch über den Tisch des damaligen Landrats.
Auf der Website der katholischen Kirche Michelstadt ist neben mehreren Original-Dokumenten (Ermittlungsakte) auch ein Bild des Ehepaars zu sehen. Ein Satz an einer anderen Stelle der Website wirft ein Schlaglicht auf die auch im Odenwald verbreitete moralische Stumpfheit: "Nach dem Krieg wollte in der Region kaum jemand etwas wissen von diesen >alten Geschichten<".
Die beeindruckende Dokumentation ist u.a. Franz Bürkle, Pfarrer Heinz Jöst und Reinhard Huchthausen-Dall’Omo zu danken.
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(28.05.2003)
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842

Mörderisch: Der verratene Heinrich List und sein Denunziant Leonhard Freidel
Die auf der Website www.kath-kirche-michelstadt.de gezeigten Dokumente erhellen, wie Heinrich List, einer der nicht vielen Deutschen, die Israel als "Gerechte unter den Völkern" ehrt, verraten wurde. Das Leben von List aber auch das des von List geschützten Ferdinand Strauß hatte demnach vor allem Leonhard Freidel auf dem Gewissen. Freidel und List, beide Landwirte, hatten im Frühjahr 1942 zusammen mit dem bei List beschäftigten Wojciek Klack im Wald gearbeitet. Anstatt List vor der Denunziation durch den wohl auch antisemitisch eingestellten Polen zu warnen, trug Freidel diese Denunziation zum damaligen Bürgermeister von Ernsbach, Jakob Bär, weiter. Damit war die mörderische Amtsmaschinerie in Gang gesetzt, die List und Strauß das Leben kosten sollte. Bär informierte die Polizei in Erbach...
Am 23. März 1942 wurden sowohl Bär als auch Freidel vernommen.
Bär gab Folgendes zu Protokoll:
"Vor einigen Tagen, den genauen Tag und Datum kann ich nicht mehr sagen, wurde mir von dem Landwirt Leonhard Freidel gemeldet, dass ihm von dem polnischen Landarbeiter Klack, der bei dem Heinrich List in Erbach beschäftigt ist, gemeldet worden sei, dass sich bei List eine fremde Person schon seit November 1941 versteckt aufhalten würde...."
Richtig ans Messer wird List aber von seinem niederträchtigen Nachbarn und Arbeitskollegen Freidel geliefert:
"Heinrich List, ich und der Pole Klack von List arbeiten z.Zt. zusammen im Wald. Vor etwa 14 Tagen, den genauen Tage kann ich nicht mehr sagen, erzählte mir der Pole Klack, dass er sich mit seinem Arbeitgeber wegen dem Essen geschlagen habe. Unter anderem erzählte er mir, dass List eine fremde Person beherbergen würde. Weiter sagte er mir, dass die Person schon seit November 1941 bei List im Hause sei. Ohne, dass ich mir viel von der Sache machte, sagte ich zu dem Polen, dass ich glaube, dass es ein Jude ist...."
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843

Leonhard Freidel und der Erbacher Polizist Schmidt besiegeln im März '42 das Leben von Heinrich List
Die Vernehmung von Leonhard Freidel durch den Erbacher "Meister der Gendarmerie" Schmidt am 23. 3. 1943 enthüllt zweierlei:
- Die Niedertracht eines Menschen, der hinterrücks seinen Nachbarn ans Messer liefert (mit dem er gerade noch zusammen gearbeitet hatte). Freidel hatte offenbar tagelang den bei List arbeitenden Polen ausgehorcht und ihn dazu angestiftet, noch mehr in Erfahrung zu bringen.
- Die Eignung einer (noch heute gepflegten) Amtssprache zur Bemäntelung von Niedertracht und Verbrechen. Nachfolgend der zweite Teil von Freidels Vernehmung:

"Daraufhin sagte der Pole:
>Ja, ich glaub auch, sieht aus wie ein Jud.<
Er erklärte noch, dass die fremde Person schwarzes Haar habe und einen Schnurbart. Am nächsten Tag sagte er mir noch, dass die Person in der Wäsche das Wäschezeichen F.S. tragen würde. Diese Wahrnehmungen erzählte ich dann abends an meinem Tisch. Hierbei sagte mir meine Schwiegertochter, dass dies jedenfalls Ferdinand Strauß heißen würde. In den folgenden Tagen sagte ich zu dem Polen, dass er ihn mal fragen soll, ob er den Juden (Viehhändler Emil Strauß) kennen würde. Ob der Pole gefragt hat, kann ich nicht sagen. Ich nehme es aber an, weil er mir mal sagte, dass das Wäschzeichen F.N. heißen müsse. Das N könne er nicht zu kaufen bekommen. Unter anderem erzählte der Pole, dass die fremde Person mit am Tisch essen würde. Auf meine Frage, dass doch auch andere Leute zu List kommen, erklärte er, dass die Person immer, wenn die Haustür ging, in ein anderes Zimmer verschwunden sei. Weiter sagte er, dass die fremde Person auch schon im Kleiderschrank gesessen habe. Am letzten Donnerstag oder Freitag sagte mir der Pole, Jud fort. Kurz danach, es kann am nächsten Tag gewesen sein, sagte der Pole wieder," Jud abends wieder gekommen, morgens fort."
Ob die fragliche Person jetzt noch hier ist, oder nicht, kann ich nicht sagen. Hinzufügen will ich noch, dass die Schwester der Frau List, Frau Weyrauch in Erbach im Städtel wohnhaft, lange Jahre bei der fraglichen Judenfamilie gedient hat. In dieser Zeit waren sich die Familie List und die Judenfamilie sehr befreundet. Die Judenfamilie betrieb früher in Michelstadt ein Manufakturwarengeschäft. Die Familie List hat um diese Zeit bei der Judenfamilie sehr viel gekauft.
zur Beglaubigung: gez. Schmidt
v.g.u.u. gez. Leonhard Freidel
Für die Richtigkeit der Abschrift:
Erbach, den 23. März 1942...
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844

Bremen: Die Kehrseite des Wahlsiegs von Henning Scherf (SPD)
...ist - ähnlich wie im ewig "roten" Odenwaldkreis - ein stickiger Klüngel, der etwa im Skandalfall "Osterholzer Feldmark" schon seit langem Schlagzeilen macht, u.a. in der Berliner taz oder auch in der ARD-Sendung: "Pfusch in der Justiz"
"Das Verhalten der Bremer Justiz im Verfahren um die Osterholzer Feldmark ist Thema eines Beitrages der ARD-Sendung "Pfusch in der Justiz". Am 5. März ab 21:45 Uhr, wird in der Sendung über bundesweite "Merkwürdigkeiten" im Verhalten von Richtern und Gerichten berichtet - unter anderem über das Oberverwaltungsgericht (OVG) Bremen im Feldmark-Fall. Wie bereits berichtet, hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 4. Juli 2002 die Verfassungswidrigkeit der bisherigen Urteile zur Osterholzer Feldmark festgestellt und das Verfahren an das Bremische OVG zurückverwiesen. Das Bremer Gericht will ungeachtet dessen bei seinem Urteil aus erster Instanz bleiben...Nach Meinung des Vereins Osterholzer Feldmark e. V. ist das bisherige Verhalten des OVG Bremen eindeutig politisch beeinflusst. Überdeutlich wird dieses durch eine Äußerung des damaligen Vorsitzenden des Gerichts und SPD-Mitglieds Pottschmidt (Anm.: Ein Studienkollege von Scherf). Dieser hatte sich selbst in einem Pressegespräch als "politischen Mitgestalter" bezeichnet. Die notwendige und grundrechtlich verbürgte Unabhängig dieser Justiz ist nach Vereinsmeinung nicht gegeben. Sämtliche Klägerinnen haben angekündigt, für den Fall einer erneuten Zurückweisung ihrer Klage durch das Bremische OVG, erneut durch alle juristischen Instanzen zu gehen. Dieses im Interesse des Rechtsstaates, des Rechtes auf Eigentum und für den Erhalt ihrer Höfe." Quelle: www.osterholzer-feldmark.de
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845

"Pfusch in der Justiz": Wiederholung der ARD-Sendung in Phoenix am Donnerstag, 29.5.03 (7:30 Uhr)
außerdem am 12.06.03 (18:30 Uhr)und 17.06.03 (08:15 Uhr). Der komplette Film von Eilika Meinert und Gesine Enwaldt kann auf der Website www.justizirrtum.de auch als Realplayer-File (53 MB) heruntergeladen werden.
Das Wort "Pfusch" im Filmtitel ist allerdings irreführend, besser müsste man von einer Verkommenheit der Justiz sprechen, die in den gezeigten Fällen exemplarisch aufscheint. Die Justiz in Südhessen wird in dem Film ausgespart - sicherlich nur aus Raum- bzw. Zeitgründen.
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846

H. Möntmann: Roben, Richter, Rechtsverdreher: Wem der Prozess gemacht wird und wen man laufen lässt
So lautet der Titel eines im Verlag "Droemer Knaur" erschienen Buches des TV-Journalisten Hans Georg Möntmann. Leider ist das Buch nicht mehr erhältlich. Auf der Website www.justizskandale.de ist jedoch ein komplettes Kapitel nachzulesen: Die Richter, der Tod und die Mädchen.
Dabei geht es um den Richter Gernot Körner vom Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen, der auch in der ARD-Sendung "Pfusch in der Justiz" vorgestellt wird. Dem Richter wird ein maßloser Amts- und Rechtsmißbrauch vorgeworfen, der auch zum Selbstmord eines Untersuchungshäftlings beigetragen habe. Dieser Fall wird von Möntmann detailliert geschildert, das gesamte Kapitel mit 26 Seiten ist auf justizskandale.de nachzulesen.
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847

Der Brandanschlag von Solingen - 10 Jahre danach kämpfen Überlebende für die Erinnerung
"Am 29. Mai 1993 wurden bei einem Brandanschlag in Solingen fünf Türkinnen ermordet, von vier Jugendlichen aus der Nachbarschaft. Zehn Jahre danach hüten zwei inzwischen freigelassene Täter ihr neues Leben, und die Überlebenden kämpfen für die Erinnerung und gegen das Misstrauen...Sie lebt jetzt hinter einer hohen Wand. Manche Türken in Solingen sagen, dahinter verberge sich ein Swimmingpool. Sie reden von einem Palast, von einem Hubschrauberlandeplatz und Couchgarnituren, die sich Mevlüde Genç von Spendengeldern gekauft hätte. Doch es ist nur eine Wand aus Beton, hinter einem Sicherheitszaun. Die Überwachungskamera ist immer eingeschaltet und sendet die Bilder direkt auf den Bildschirm...Mevlüde Genç verlor an diesem Tag zwei ihrer Töchter, ihre Nichte und zwei Enkelinnen. Ihrem Sohn Bekir verbrannten 36 Prozent seiner Haut, sein rechtes Ohr und seine Jugend." Quelle: Der Spiegel (22/2003)

Vor gut einem Jahr hätte ähnlich Schreckliches auch mitten im Odenwald geschehen können. Doch die über 20 zumeist irakischen Asylbewerber überlebten zum Glück den schweren Brandanschlag auf ihre Unterkunft in Reichelsheim-Beerfurth.
Dass es eine Erinnerung an diesen Anschlag möglichst nicht mehr geben soll, demonstriert nachdrücklich das örtliche Odenwälder Echo: Fast exakt ein Jahr später verliert das Echo in seinem Bericht über die Kriminalstatistik 2002 nicht ein einziges Wort über den Anschlag. Und die wohl fremdenfeindlichen Täter, wen wundert es, laufen frei herum - auf ein Neues wahrscheinlich. Vielleicht schickt sich einer von ihnen auch an, Jura zu studieren - so wie es der inzwischen freigelassene Christian B. aus Solingen erwägt.
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848

Gendarm Schmidt über Heinrich List: "Er muß ohne jeglichen Zweifel als Judenfreund angesehen werden"
Am 23. 3. 1942 verfasst der Erbacher "Gendarmerie-Meister" Schmidt für die Gestapo in Darmstadt seinen Bericht über Heinrich List. Sein Bericht wird am 24. 3. 1942 auch dem Landrat in Erbach vorgelegt, unterschrieben wird er zudem vom "Gendarmerie-Kreisführer" Wagner, der an der Verfolgung von Heinrich List offenbar maßgeblichen Anteil hatte.
Nachfolgend ein Auszug aus dem Bericht (Seite 2):
"Was nun den Leumund des List anbetrifft, so wurde dieser für gut geschildert. Obwohl List vor der Machtübernahme mit der fraglichen Judenfamilie Geschäfte tätigte, tritt er in der Öffentlichkeit insbesondere gegenüber dem Bürgermeister Bär als ein großer Judengegner auf.
Bürgermeister Bär konnte deswegen auch nicht die Angaben des Polen für wahr aufnehmen und sah diese als ein Racheakt gegen List an. Da andererseits Heinrich List innerhalb seines Haushaltes nicht viel zu sagen hat, sondern seine Ehefrau mehr oder weniger die Oberhand hat, so vertritt auch der Bürgermeister den Standpunkt, dass die Ursache seines Leugnens Gedankengut seiner Ehefrau ist. Wie aber aus seinen Angaben hervorgehen dürfte, wird im Haushalt des List eine innige Tischgemeinschaft gehegt und gepflegt. Obwohl die Bauern auf fast allen Streifengängen laufend über die Behandlung belehrt werden, werden die Belehrungen und Bedeutungen nicht befolgt. Sein äußeres Auftreten, ein eifriger Judengegner zu sein, dürfte seinen Angaben zufolge nicht aufrecht erhalten werden können. Er muß ohne jeglichen Zweifel als Judenfreund angesehen werden. Dies begründe ich damit, dass es sonst nicht möglich gewesen wäre in einem Dorf von 298 Einwohnern einen Juden zu verbergen. Ich stehe deswegen auch auf dem Standpunkt, dass er genau wusste was er tut und auch genau wusste, um was es geht. Er hat ihn nach meiner Ansicht bewusst und auch vorsätzlich der Öffentlichkeit und somit der laufenden Überwachung entzogen." Am Ende bezieht sich Schmidt noch auf das Verhältnis zwischen dem Ehepaar List und dem bei List (zwangs-) arbeitenden Polen Wojciek Klack. Der sah sich durch sein Wissen um das "illegale" Verstecken von Ferdinand Strauß gegenüber List offenbar in einer starken Position und war selbst vermutlich antisemitisch eingestellt - und zur Denunziation bereit.
Dazu Schmidt in seinem Bericht: "Nach meiner Ansicht war es dem List überhaupt nicht mehr möglich gegen den Polen aufzutreten, da er genau wusste wie es im Hause des List zugeht."
Quelle: www.kath-kirche-michelstadt.de
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849

Fischbachtal: "Brutalste Vergewaltigung der letzten 30 Jahre"
Prozess am Amtsgericht Rüsselsheim: "Kelsterbacher sieht tatenlos zu, wie sein Freund ein 15-jähriges Mädchen missbraucht und beinahe umbringt...Der Bankkaufmann wurde zu einem Wochenende Freizeitarrest in der Jugendhaftanstalt Gelnhausen verurteilt, weil er tatenlos mit ansah, wie sein 18 Jahre alter Freund – laut Anklageschrift – ein 15-jähriges Mädchen aus Fischbachtal missbrauchte und dabei fast umbrachte.
„Eine so unglaublich brutale Vergewaltigung“, sagte Amtsgerichtsgerichtsdirektor Diedrich, „haben wir in den letzten 30 Jahren hier nicht erlebt.“ Die Verhandlung gegen den Haupttäter findet im Juni vor dem Jugendschöffengericht Groß-Gerau statt. Gegen 6 Uhr hatten der Bankkaufmann und sein Freund aus Kelsterbach am 28. Dezember vergangenen Jahres eine Discothek in Darmstadt verlassen und sich auf den Weg Richtung Odenwald gemacht, um drei Mädchen nach Hause zu fahren, die sie wenige Stunden zuvor kennengelernt hatten. Als nur noch das spätere Opfer zusammen mit den beiden jungen Männern im Auto saß, steuerte der 18-Jährige den Wagen gegen 7.30 Uhr auf einen Feldweg nahe Fischbachtal. Er stieg auf die Rückbank, klappte die Vordersitze nach vorne, drängte seinen Freund zur Seite und befahl ihm, sich ruhig zu verhalten – „sonst passiert was“. Dann folgte eine Orgie der Gewalt: Immer wieder schlug der 18-Jährige das schwer verletzte Mädchen, vergewaltigte sie mehrfach und äußerst brutal. Laut Anklage soll der 20-jährige Freund das grausame Geschehen mit geschlossenen Augen verfolgt beziehungsweise zeitweise aus dem Autofenster geschaut haben." Quelle: Echo
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850

"Die Geheimnisse des real existierenden Odenwälder Landrechtes"
In einer einzigen, ironischen Formulierung scheint Gunter Eckart, stellvertretender Leiter des Gymnasiums Michelstadt, die Geheimnisse auch des Odenwaldkreises selbst umreißen zu wollen: Anstelle des formellen Rechtsstaates existiert "real" ein Landrecht und überdies existieren Verhältnisse, die an die einzig andere Gesellschaftsordnung erinnern, die sich als "real existierend" attributierte: Den real existierenden "Sozialismus", insbesondere in Form seiner deutschen, über 40 Jahre währenden SED-Variante.
Will Eckart also eine ironische Parallele zwischen dieser (SED-) Variante und der örtlichen, über 50 Jahre währenden Odenwälder SPD-Variante ziehen?
Eckart, ein echter Odenwälder, muss jedenfalls Bescheid wissen.
Doch nun kurz der ganze Kontext:
"Nach knapp einjähriger Tätigkeit als kommissarischer Leiter des Gymnasiums Michelstadt ist Oberstudiendirektor Johann Aderhold am Mittwoch feierlich in sein Amt eingeführt worden. Wie sein Stellvertreter Gunter Eckart dies kommentierte, habe sich der Schulmann in der Vorlaufzeit mit den „Geheimnissen des real existierenden Odenwälder Landrechtes, das ja zur Verwunderung der Schulaufsichtsbehörde kreative und praktische Lösungen hervorzubringen vermag“, vertraut machen können.
Johann Aderhold, der 1946 in Biedenkopf geboren ist, war zuvor an der Bachgauschule in Babenhausen tätig." Quelle: Echo
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(30.05.2003)
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