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Landrat Horst Schnur weist mit explosiv-haltigen Worten eine "Gefährliche Bemerkung" und einen "Korruptionsverdacht" zurück

Der weiter unten stehende, eingerahmte Text wurde aus einem Artikel im Main Echo vom 6. 11. 2001 zitiert.
Die eigentlich eher zuständige Odenwälder Heimatzeitung (OHZ, Odenwälder Echo) mochte über diesen angeblich im Kreistag geäußerten "Korruptionsverdacht" und die "explosiv"-Drohung des Landrats nicht berichten. Damit bleibt sie ihrer lobenswerten Linie treu, ihren Lesern ungemütliche Themen eher vorzuenthalten und so den Wohlfühlkreis noch wohlfühliger zu gestalten.

Außerdem ist es ja völlig abwegig, mit Blick auf die seit über 50 Jahren dauerregierenden Odenwälder Sozialdemokraten von irgendeiner "Ungleichbehandlung" zu sprechen. Alle Posten und Pöstchen werden völlig unabhängig vom (SPD) Parteibuch vergeben, man orientiert sich im Odenwald ausschließlich an den fachlichen Fähigkeiten und Kompetenzen. Das gilt sicherlich auch für sämtliche öffentlichen Aufträge.
Natürlich gibt es andernorts (Köln, Wuppertal, Recklinghausen, Saarbrücken, ...) bei jahrzehntelang regierenden Sozialdemokraten gewisse moralische Abnutzungserscheinungen.
Der Odenwälder ist von seiner genetischen Veranlagung her glücklicherweise immun gegen solche "Krankheiten".
Evolutorisch gesehen stehen Horst Schnur, Dieter Nolte, Michael Reuter oder Günter Verst an der Spitze eines moralischen Ausleseprozesses. Dies erklärt auch die explosive Reaktion des Landrats.
Wer eine derart blütenweiße Weste hat, muss sich jede Kritik, jede kritische (Nach-) Frage und erst recht jeden Verdacht guten Grundes verbitten.
Aus dem gleichen Grund hat Horst Schnur kürzlich gegenüber dem Geschäftsführer von "Business Crime Control e.V." den "Verdacht krimineller Erpressung" geäußert, eine für Schnur typisch vorsichtige Bemerkung.
Wie konnte man ihn auch nur auf möglicherweise rufmörderische Praktiken ansprechen. Was Horst Schnur zu sagen hat, sagt er bekanntlich immer gerade heraus und offen. Strippen ziehen, hinten rum Stimmungen schüren und Kritiker diskreditieren, vermeintlich amtliche Interna weitergeben, das alles ist definitiv nicht sein Ding.

Zum Glück sprang auch während der Kreistagssitzung am 5. November 2002 dem Ehrenmann sein alter Seil-Freund Dieter Nolte zur Seite: "In der Verwaltung wird nichts über den Daumen gepeilt". Auch keine 220 000 DM.

»Gefährliche Bemerkung«

Landrat Horst Schnur weist Bündnisgrüne zurecht und droht mit rechtlichen Schritten

Odenwaldkreis. So ruhig Landrat Horst Schnur seine Worte auch aussprach, so explosiv war dennoch ihr Inhalt: In der Sitzung des Kreistages am Montag sollte über die außerplanmäßigen Ausgaben in 2001 abgestimmt werden. Unter diesen auch der Neubau der Grundschule Mossautal, der 220 000 Mark mehr kostete, als im voraus berechnet worden war. Die Bündnisgrüne Claire Labigne unterstellte in diesem Punkt, dass Angebote nicht gleichbehandelt worden seien. Schnur dazu: »Sie äußern hier einen Korruptionsverdacht.«

Der Landrat sprach von einer »gefährlichen Bemerkung«. Er riet Labigne, vorsichtig zu sein und ihre Aussage nicht zu wiederholen, sonst müsse er rechtliche Schritte gegen sie einleiten. Es treffe auch nicht zu, dass, wie ebenso von Inge Veite (CDU) gemutmaßt worden war, die Verteuerung vorhersehbar gewesen sei. Die Grundschule sei auf schwierigem Territorium gebaut worden. Durch diese erschwerten Gründungsmaßnahmen und den Bau einer Hackschnitzelanlage habe die Kostenschätzung nach oben korrigiert werden müssen. Außerdem sei es durch den Neubau notwendig geworden, den dort vorhandenen Bolzplatz zu verlegen. Die Gemeinde habe ihre Sportanlage ergänzt und den Kreis um eine Beteiligung gebeten, was die Verwaltung befürwortet habe, da die nächste Sportanlage nur mit dem Bus zu erreichen sei. Den Kreisräten lag die genaue Aufschlüsselung der Mehrkosten schriftlich vor. Die überplanmäßigen Ausgaben können zudem durch Minderausgaben gedeckt werden, da das bereitgestellte Geld für die Erweiterung der beruflichen Schulen in diesem Jahr keine Verwendung mehr findet. Kreistagsvorsitzender Dieter Nolte ergänzte die Ausführungen des Landrats: »ln der Verwaltung wird nichts über den Daumen gepeilt.« Main Echo, 6. 11. 2001